Was ist Neurozeption?

Neurozeption ist ein Begriff aus der Polyvagal-Theorie von Dr. Stephen Porges und beschreibt die unterbewusste Wahrnehmung von Sicherheit oder Gefahr durch unser Nervensystem – noch bevor wir bewusst darauf reagieren.

 

Unser Nervensystem scannt ständig die Umgebung (Menschen, Geräusche, Körpersprache usw.), um zu entscheiden, ob wir:

  • Sicher sind → Entspannung, Verbindung, soziales Verhalten (Parasympathikus – Vagusnerv)
  • In Gefahr sind → Kampf- oder Fluchtreaktion (Sympathikus)
  • Lebensbedrohung spüren → Erstarren, Dissoziation (Dorsaler Vagus)

Wie funktioniert Neurozeption?

Neurozeption passiert ohne bewusste Kontrolle, oft durch Sinnesreize (Tonfall, Gesichtsausdruck, Berührungen). Sie beeinflusst, ob wir uns in einer Situation entspannt, angespannt oder erstarrt fühlen.

Besonders Menschen mit Trauma oder chronischem Stress haben oft eine „fehlkalibrierte“ Neurozeption → Sie nehmen harmlose Situationen als bedrohlich wahr.

 

Zusammenhang mit Craniosacraler Arbeit:

✅ Sanfte Berührungen & einfühlsame Präsenz können eine positive Neurozeption fördern.

✅ Entspannung des Vagusnervs (z. B. durch Arbeit an der Schädelbasis und Zwerchfell) signalisiert dem Nervensystem Sicherheit.

✅ Lösen von Faszienspannungen & Stillpoints helfen, unbewusste Stressmuster zu regulieren.

✅ Menschen mit Trauma oder chronischem Stress können so neu lernen, Sicherheit zu spüren.