Was sind Suturen?

Suturen sind die feinen Verbindungen zwischen den Schädelknochen – wie Gelenke, die den knöchernen Teil unseres Kopfes zusammenhalten. Auf den ersten Blick wirken sie fest und unbeweglich. Doch genau hier beginnt aus craniosacraler Sicht das Faszinierende:

 

 Suturen sind nicht starr. Sie erlauben mikroskopisch kleine, rhythmische Bewegungen, die für die craniosacrale Arbeit von zentraler Bedeutung sind.

 

In der craniosacralen Arbeit geht man davon aus, dass im Körper ein feiner, lebendiger Puls fließt – der craniosacrale Rhythmus. Er entsteht durch die Bewegung der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) und wird über das gesamte craniosacrale System – Schädel, Wirbelsäule, Kreuzbein – spürbar. Die Suturen wirken dabei wie ein sensibles Netzwerk, das diese Bewegungen aufnimmt, weitergibt und reguliert.

 

Wenn Suturen blockiert oder in ihrer natürlichen Beweglichkeit eingeschränkt sind – durch Geburtserlebnisse, Unfälle oder emotionale Spannungen – kann das den Fluss dieses inneren Rhythmus stören. Die Folge: Unwohlsein, Spannungen im Nervensystem oder tiefere körperlich-seelische Dysbalancen.

 

In der craniosacralen Arbeit spüren wir genau hier hin: auf diese feinen Übergänge, auf die subtilen Bewegungen der Suturen. Mit sanften Berührungen können sich Blockaden lösen, der Rhythmus findet wieder seinen natürlichen Takt – und der Körper kann in eine tiefere Regulation und Selbstheilung eintauchen.

 

Die Suturen erinnern uns daran, dass selbst in den festesten Strukturen unseres Körpers Raum, Bewegung und Wandel möglich sind. Sie sind wie Tore zur inneren Balance – wenn wir ihnen zuhören.