Faszien sind in den letzten Jahren in den Fokus der Körperarbeit und Gesundheitsforschung gerückt – und das zu Recht. Dieses feine, bindegewebige Netzwerk durchzieht unseren gesamten Körper, umhüllt Muskeln, Organe und Gelenke, gibt uns Form und Struktur, ermöglicht Bewegung und spielt eine wichtige Rolle für unser Wohlbefinden.
Faszien bestehen aus Bindegewebe, das reich an Kollagenfasern ist. Lange Zeit galten sie als bloße „Verpackung“ für Muskeln und Organe. Heute weiß man: Faszien sind hochsensibel, besitzen viele Nervenenden und beeinflussen Beweglichkeit, Haltung, Schmerzempfinden und sogar emotionale Zustände.
Ein zentrales Merkmal der Faszien ist ihre hohe Anpassungsfähigkeit. Sie reagieren direkt auf das, was wir unserem Körper im Alltag vorgeben:
Wiederholen wir bestimmte Bewegungen oft, passen sich die Faszien in Struktur und Ausrichtung daran an.
Bei Bewegungsmangel oder stundenlangem Sitzen werden sie dichter, härter und verlieren an Elastizität.
Durch bewusste Bewegung, Dehnung oder Massage können sie dagegen wieder geschmeidiger und flexibler werden.
Das bedeutet: Faszien speichern buchstäblich unsere Haltung und Gewohnheiten – im Positiven wie im Negativen.
Stress, Bewegungsmangel, monotone Belastungen (z. B. einseitige Arbeitspositionen) oder Verletzungen können Faszien verdicken, verkleben oder ihre Elastizität verlieren. Die Folge: eingeschränkte Beweglichkeit, Schmerzen oder ein „Zieh-Gefühl“ im Körper.
Massage und Bodywork sind kraftvolle Möglichkeiten, die Gesundheit der Faszien zu unterstützen:
Lösen von Verklebungen: Durch gezielten Druck, Dehnung und Bewegung können Faszien wieder geschmeidiger werden.
Förderung der Durchblutung: Faszien reagieren positiv auf Wärme und verbesserte Zirkulation – Nährstoffe gelangen besser ins Gewebe, Stoffwechselabfälle werden abtransportiert.
Wahrnehmung und Entspannung: Faszien sind eng mit dem Nervensystem verbunden. Berührung beruhigt, fördert die Körperwahrnehmung und wirkt stressreduzierend.
Unterstützung der Beweglichkeit: Regelmäßige fasziale Massage kann helfen, Bewegungsfreiheit zurückzugewinnen und Schmerzen vorzubeugen.
Bodywork-Ansätze wie Craniosacral, Myofaszial Release, aber auch Shiatsu betrachten den Körper als Ganzes. Sie gehen davon aus, dass Faszien ein verbindendes Gewebe sind, das den gesamten Organismus beeinflusst. Ziel ist nicht nur die Lösung von lokalen Spannungen, sondern auch die Wiederherstellung von Balance, Haltung und energetischem Fluss.
Ein spannender Aspekt ist das Prinzip der Tensegrity („tension“ = Spannung, „integrity“ = Ganzheit). Es beschreibt ein dynamisches Gleichgewicht von Spannung und Druck im Körper. Anstatt dass Knochen wie starre Säulen unser Gewicht tragen, sind es die Faszien, die durch ihre Spannkraft die Struktur aufrechterhalten.
Wird an einer Stelle Spannung aufgebaut oder gelöst, wirkt sich das auf das gesamte Netzwerk aus.
Dieses Modell erklärt, warum lokale Faszienarbeit häufig globale Veränderungen im Körpergefühl und in der Haltung bewirkt.
Vitalstoffe spielen eine entscheidende Rolle - nicht nur für die Darmgesundheit, sondern auch für das Fasziengewebe. Ein gesunder Darm kann Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente optimal aufnehmen und an den Körper weitergeben – darunter auch jene Nährstoffe, die für die Elastizität und Regeneration der Faszien wichtig sind, wie Vitamin C, Magnesium und Omega-3-Fettsäuren.
Umgekehrt wirkt sich eine intakte Darmflora positiv auf den Stoffwechsel und die Entzündungsregulation im Bindegewebe aus. So entsteht ein ganzheitlicher Kreislauf:
Aus meiner Sicht sind die richtigen Vitalstoffe absolut essentiell für die Fasziengesundheit. Ich mache selbst 2 x pro Jahr eine alltagstaugliche Darmkur und nehme ergänzend zu einer ausgewogenen Ernährung auch Vitalstoffe. Komm gern auf mich zu, wenn dich das Thema anspricht.
Interessant ist auch die Hypothese, dass Faszien teilweise den Verlauf der Meridiane aus der Traditionellen Chinesischen Medizin widerspiegeln. Diese Energiebahnen werden in der TCM seit Jahrtausenden beschrieben und sind Grundlage der Akupunktur.
Faszienzüge, wie sie die moderne Anatomie beschreibt (z. B. nach Thomas Myers’ Anatomy Trains), zeigen erstaunliche Ähnlichkeiten mit Meridianverläufen.
Dadurch entsteht eine mögliche Brücke zwischen moderner westlicher Forschung und fernöstlicher Erfahrungsmedizin.
Faszien könnten somit nicht nur mechanische, sondern auch energetische Informationswege im Körper sein.
Neben Massage und Bodywork können auch kleine Alltagsgewohnheiten die Faszienpflege unterstützen:
Ausreichend Bewegung mit abwechslungsreichen Bewegungsmustern
Dehnen und Schwingen, um Faszien elastisch zu halten
Genug Flüssigkeit, da Faszien Wasser speichern (Kaffee minimieren!)
Bewusste Entspannungstechniken wie Atemübungen oder Meditation
Breathwork & Cranio
Elmar Meierzedt
termin@handverstand.at